Wir waren wieder im Clever Dog Lab!

Wir haben das Clever Dog Lab wieder besucht 🙂
Für die Studie  wurde nach einer Hundegruppe ab 3 Hunden – Mischlingen und Border Collies – gesucht, um die Beziehungen zum Besitzer bzw. der Hunde untereinander zu beobachten. Prinzipiell wäre ich mit 6 Hunden natürlich ein Jackpot gewesen, wir haben uns jedoch darauf geeinigt, Schoko und Xandro (also Mischling und Border Collie) als „Haupt-Testkandidaten“ zu nehmen, weil es sonst sehr aufwendig geworden wäre, alle Vorgaben des Tests zu erfüllen.

Der Aufbau des Tests besteht aus drei Einzelteilen: Das Verhalten des Hundes wird in Begleitung des Besitzers, allein und mit einem Hundefreund zusammen in verschiedenen Situationen beobachtet. Zu Beginn wurde Schoko in einer fremden Umgebung (eine kleine Hundezone mit unterschiedlichen Reizen z.B. einem gespannten Leintuch in der Mitte der Wiese), abgeleint und ich bewegte mich 5 Minuten. Dabei wurde geschaut, ob sie sich an mir orientiert oder doch eher unabhängig ist. Schoko blieb dabei meist bei mir, wenn sie mal weiter weg ging, schaute sie immer wieder, wo ich denn bin. Xandro war da wesentlich unabhängiger, er beschäftigte sich mehr damit, das Gelände zu erkunden. Dann wurde der Hund auf derselben Wiese in einen kleinen Zaun eingesperrt und ich im gegenüberliegenden Eck. Nach 3 Minuten wurde der Zaun geöffnet und interessant zu beobachten war, ob der Hund direkt zu mir lief oder Wichtigeres zu tun hatte. Schoko lief zu mir, wohingegen Xandro nur kurz schaute, ob ich noch da bin und dann wieder „Zeitung lesen“ ging. Nach weiteren 3 Minuten verließen wir das Gelände, und in der Zwischenzeit wurde an einem Baum ein großer Hüpfball, verkleidet in einem „Anzug“, befestigt, der an einer Schnur hing, um ihn zu bewegen. Schoko fand es unheimlich, stellte die Haare auf und grollte, war aber mutig genug sich den Ball näher anzusehen; dennoch holte sie sich immer wieder Sicherheit bei mir durch Blickkontakte, auch, wenn ich sie dabei ignorieren musste. Xandro fand das alles andere als beängstigend, lief direkt zum Ball und fin an damit zu spielen. Während die Studienleiterin den Ball bewegte, sah Xandro es als Aufforderung, daran zu ziehen. Zum Schluss wurden wir gemeinsam in einen Zaun in die Ecke gesperrt, und die Studienleiterin zog sich ein Halloweenkostüm an, dazu dicke Stiefel und eine Maske und kam auf uns zugestampft. Xandro – wie sollte es anders sein – wedelte sie an, während sich Schoko hinter mir versteckte und bellte.

Der Aufbau für den Test unter den Hunden war ganz ähnlich. Dieses Mal war es allerdings ein anderes Gelände, es sollte ja unbekannt sein. Die Hunde wurden dabei erst frei gelassen und verbrachten die ersten 5 Minute gemeinsam im Gelände, wurden einzeln in die Eckenzäune gesperrt und wieder freigelassen, um zu beobachten, ob sie Kontakt zueinander aufnehmen. Anschließend wurden sie von mir aus dem Gelände geholt, während das neue Objekt – dieses Mal ein kleines schwarzes Zelt – am Baum montiert wurde. Das erkundereten sie wieder gemeinsam. Danach wurden sie gemeinsam in einer Ecke gesperrt und die Leiterin zog sich wieder ein Kostüm an, zwar ein neues, aber nicht weniger außergewöhnlich. Ich blieb während des ganzen Tests außerhalb außerhalb und durfte mich nur einmischen, wenn es notwendig war, sprich, wenn eine kleine Hexi durch den groben Zaun sprang oder ein Xandro sich darin verfing, weil er mit der Leiterin außerhalb kuscheln wollte….

Da jeder Hund pro Termin nur einmal drankommen sollte, musste ich die Hunde einteilen. Xandro wurde zuerst mit dem „Chef“ Arkani getestet und Schoko mit ihrer allerbesten Freundin Hexi. Ich muss dazu sagen, dass es unter meinen Hunden nicht den einen Chef oder die eine Chefin gibt, sondern die Führung situationsabhängig ist. Daher war es schwierig mich für einen Hund zu entscheiden. Da sich Arkani aber meist durchsetzen kann und immer vorne dabei ist, habe ich ihn als „Chef“ mitgenommen.
Die Buben waren zu Beginn dichter beieinander, Arkani kontrollierte, wo Xandro schnüffelte, und sie erkundeten gemeinsam, doch bald lösten sie sich voneinander und gaben sich größte Mühe, keine Ecken auszulassen, die (noch) nicht nach ihnen roch. Als sie auseinander gesperrt und wieder zusammengelassen wurden, schauten sie kurz nach dem anderen, gingen aber dennoch getrennte Wege. Bei dem unbekannten Objekt waren wir uns nicht ganz sicher. Es sah so aus, als würde Arkani lieber auf Abstand bleiben und Xandro vorschicken. Die beiden haben immer wieder Blicke ausgetauscht bis fest stand, dass keine Gefahr droht. Beim letzten Teil mit dem Kostüm lag Xandro erst entspannt am Boden, doch als Arkani Alarm schlug, als die Leiterin in diesem Kostüm ganz dicht an die Hunde heranstrampfte, sprang Xandro auf sah, was auf die beiden zu kam. Xandro wedelte das Monster zwar wieder an, allerdings nicht ganz so überzeugt wie ohne Arkani letztes Mal. Schoko und Hexi waren süß zusammen anzusehen. Die beiden Mädels erkundeten das Gelände gemeinsam; wo die eine schnüffelte, schnüffelte auch die andere; wo die eine war, war auch die andere. Eingesperrt schauten die beide in die Richtung, wo die andere eingesperrt war. Als der Zaun geöffnet wurde, trafen sich die Mädels sofort in der Mitte, küssten sich kurz und gingen wieder gemeinsam ihrer Wege. Interessanterweise war ihnen das Zelt völlig egal, sie würdigten es nur eines kurzen Blickes und das war’s. Das hätte ich ganz anders erwartet. Bei dem bösen „Monster“ waren sie sich allerdings einig. Ganz mutig bellten sie zusammen, bis sie es endlich vertrieben hatten.

Bei dem zweiten Treffen wurden die Testpartner dann getauscht, sprich Xandro wurde mit seiner besten Freundin, wieder Hexi, und Schoko mit dem „Chef“, also Arkani getestet. Leider war es an dem Tag sehr windig und eisig kalt, so dass die Pinscher Mäntel tragen mussten. Arkani und Schoko erkundeten das unbekannte Gelände gemeinsam und liefen mehr zusammen als getrennt. Als sie eingesperrt und wieder zusammen gelassen wurden, liefen beide zu mir an den Zaun statt Augen für einander zu haben, hihi. Bei dem unbekannten Objekt am Baum, dieses Mal ein buntes Zelt, mussten beide nachsehen, ich meine mich erinnern zu können, dass Schoko kurz bellte, aber Arkani deutete ihr wohl bald, dass davon keine Gefahr ausgeht. Wie erwartet wurde es bei dem „Monster“ etwas laut, wobei sehr interessant war, dass Schoko wie damals bei mir im gemeinsamen Test, hinter Arkani Schutz suchte.
Hexi fand das Wetter nicht gut und hat die 5 Minuten, in denen sie mit Xandro das Gelände abgehen sollte, mehr damit verbracht, sich vor dem Zaun bei mir hinzusetzen und zu beschweren, warum man kleine Pinscher bei dem Wind in eine Hundezone schickt. Xandro störte das Wetter aber gar nicht, er las voller Begeisterung die Zeitung und unterschrieb sämtliche herumliegende Dokumente. Ich konnte ein wenig mitfilmen, unter anderem auch die Begrüßung der beiden, als sie nach 5 Minuten zusammengelassen wurden.

Das einschüchternde Objekt fanden die beiden gar nicht schlimm, sie schauten wohl, aber für mehr war es nicht spannend genug. Und damit ihr euch das „Monster“ besser vorstellen könnt, habe ich auch den letzten Teil gefilmt, bei dem Hexi und Xandro gemeinsam eingesperrt und mit dem Monster konfrontiert wurden:

Und nach der Studie…. wurde Xandro von der Studienleiterin erlaubt, mit dem Zelt zu spielen 😀

Alles in allem war es für mich sehr spannend, meine Hunde in unterschiedlichen Kombinationen in ungewohnten Situationen zu erleben und zu sehen, wie sie damit umgehen. Ich lag mit vielen Erwartungen richtig, bei anderen, wie beispielsweise, dass die Mädels bei einem freihängenden Zelt am Baum bellen würde, völlig falsch. Es hat großen Spaß gemacht, vielen Dank dafür, Giulia!

Die letzten beiden Wochen hatten Benni und ich Urlaub bzw. Ferien und haben die Zeit zum Großteil en Hunden gewidmet. Wir waren große Runden spazieren, mit allen 3 Buben in Pottendorf Agility trainieren und einmal sind wir mit Xandro hüten gefahren. Sie haben sich in letzter Zeit von ihrer besten Seite gezeigt. Benni und Xandro sind mittlerweile so ein tolles Team geworden, wenn sie an den Schafen arbeiten; es macht mir eine richtige Freude zuzusehen. Auch beim Agilitytraining waren alle 3 sehr motiviert. Die längere Pause hat Wasti wohl sehr gut getan, er war richtig gierig zu laufen. Leider machte uns nur das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Wir hatten typisches Aprilwetter und waren deshalb mit unsereren Freizeitmöglichkeiten sehr eingeschränkt.

Seit zwei Wochen haben wir endlich die Möglichkeit, mit Xandro und Arkani in einer sehr kompetenten Gruppe Agility zu trainieren, so dass ich hoffe, dass beide jetzt wieder mehr Fortschritte machen. Je nachdem wieviele wir in der Gruppe sind, darf auch Wasti mitkommen. Bei Sonnenschein macht Agility doppelt Spaß und ich kann kaum erwarten, bis wieder Donnerstag ist.
Bei Spaziergängen oder im Garten nütze ich meine freie Zeit immer mal wieder dazu, mit den Hunden weiter für die Unterordnung zu trainieren. Als ich vor wenigen Wochen bei Hannah in Deutschland war, zeigte sie mir eine neue Trainingsmethode für die Fußarbeit. Bis dahin haben wir einfach keine Freude daran gefunden, und es ging nicht voran. Hannah half mir dabei, es locker zu sehen und zwar mit Körperspannung, aber nicht völlig versteift loszugehen, bis Xandro sich mir anschloss und ihn dann mit seiner Lieblingsmotivation, also Zerrspielen, zu bestätigen. Mit einem positiven Gefühl bin ich nach Hause gefahren und bis heute hat es angehalten. Xandro und ich haben Freude an der Fußarbeit und ich finde, sie ist mittlerweile schon vorzeigbar. Ein freudiger Hund an meiner linken Seite, der sich flüssig bewegt und Blickkontakt hält, genau das, was ich mir gewünscht habe. Danke Hannah für deine Hilfe!

 

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